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MEINE GESCHICHTE

 Ich wurde 1962 geboren .Meine Mutter war verheiratet, aber mein Vater war nicht ihr Ehemann

.Im Alter von einigen Monaten kam ich zu meinen Adoptiveltern .Leider waren sie sehr
strenge und lieblose Eltern

.Meine Kindheit war geprägt von Strenge,Vorwürfen,Verboten und Forderungen.Als ich älter wurde,bekam ich oft zu hören,sie würden mich wieder ins Heim schicken,wenn ich mich nicht benehmen würde.

Ich konnte damit nichts anfangen,da ich erst mit ca.12 Jahren vonmeiner Adoption erfahren habe.Ich weiß heute nur noch, das ich immer versucht habe, die Liebe und Annerkennung meiner Adoptiveltern zu gewinnen,und das es mir bis heute nicht gelungen ist.

Es gibt einen Satz, der dieses Dilemma deutlich macht: Ich fragte meine A Mutter eines Tages nach einem Streit,ob sie mich überhaupt lieb hat, und sie antwortete:

Wir können dich so  nicht lieben, erst mußt du dich ordentlich benehmen!

Diese Antwort hat seitdem mein ganzes Leben bestimmt.Seit ich denken kann, versuche ich,es
allen recht zu machen,gehe jedem Streit und jedem Problem aus dem Weg, und meine eigenen Bedürfnisse habe ich immer verdrängt.Heute weiß ich,das ich mein Leben lang auf der Suche nach Liebe und Annerkennung war,auf richtigen und auf falschen Wegen

.Es gibt noch etwas,das mein Leben von klein aufbestimmt hat:Unruhe!!!

 Als Kind galt ich als hyperaktiv,schwererziehbar,dumm, faul,meine Schulzeugnisse waren zu klein, um all die negativen Bemerkungen über mich aufzunehmen.Ich konnte nie lange stillsitzen,war immer draußen,immer in Bewegung,bin mehrmals von zu Hauseweggelaufen und wußte nie, was ich eigentlich wollte.

Ich hatte tausend Ideen und konnte sie nie zu Ende bringen.Auch heute ist das noch so, nur viel
extremer.Seit ich 18 bin, bin ich ca.15mal umgezogen,das Wort "Ausruhen"gibt es in meinem Kopf nicht,der Tag hat viel zu wenig Stunden und mehr als2 - 3 Std. kann ich seit Jahren nicht mehr schlafen.


Irgendwann in meiner Kindheit entwickelte sich aus all diesen Erlebnissenein starkes Bedürfniss, mich selbst zu zerstören.Es fing an mit Sportverletzungen,selbst verursachten Unfällen,später Alkohol - und
Medikamentensucht,3 Selbstmordversuche,schlagende Männer,und vieles mehr.

1989 lernte ich meinen späteren Mann kennen, durch eine Annonce.Ihm zuliebe machte ich eine 4 - monatige Langzeittherapie ( nur eine von vielen Therapien in meinem Leben) in einer Klinik für Suchterkrankungen und 1990heirateten wir.

1990 und 1995 wurden unsere Kinder geboren und ich wußte zum ersten mal, was es heißt, einen Menschen zu lieben,einfach weil er da ist!


Damals wurde mir auch klar,warum ich überhaupt geheiratet hatte.Da war ein Mensch,der mir sagte,er liebt mich und das allein war wichtig.Nun ja, durch meine Beziehungsunfähigkeit und durch viele andere Ereignisse ging die Ehekaputt.2000 wurde ich geschieden und bin seitdem mit meinen Söhnen alleine.


Durch sie gibt es jetzt etwas Ruhe und Stabilität in meinem Leben,sie brauchen mich und sie haben ein Recht auf eine glückliche Kindheit.
Daher habe ich 2000 wieder eine ambulante Therapie begonnen. Und so kam ich auch wieder zu dem Thema der Adoption.
Ich habe dieses immer verdrängt, es hat für mich nie existiert,es tat vielzu weh!


Was ist nun das "Geburtstagsphänomen "? Seit ca. 10 Jahren ereignet sich
jedes Jahr das gleiche:

Ungefähr 1 Woche vor meinem Geburtstag werde ichsehr depressiv,aggressiv,extrem unruhig, esse bis zum Erbrechen und verletze mich wieder selber.Meinen Geburtstag verbringe ich dann in einem Zustand der jedes Denken ausschließt.Am Tag danach habe ich jedesmal das Gefühl, plötzlich wieder aufzuwachen und frage mich,was passiert ist.

Den Rest des Jahres verbringe ich völlig normal,habe meineNeigungen im Griff, bis zum nächsten Geburtstag.
Mein Therapeut hat mir 2002 dann ausgerechnet an meinem Geburtstag eineTherapiestunde verordnet.Nachdem ich die ganze Stunde nur geweint habe und keinen vernünftigen Satz zustande bringen konnte, fragte er mich plötzlich:

Was bedeutet Geburtstag für Sie?


Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken,antwortete ich:
Das ist der Tag, an dem meine Mutter mich nicht haben wollte!


Und das war es. Ich hatte die Quelle all dessen, was mein Leben bestimmt hat,gefunden.
Dieses Gefühl,nicht gewollt zu sein,ja im Grunde nicht existieren zu dürfen,hat schon in meiner Kindheit einen Schmerz verursacht,der irgendwo in meinem Körper saß,und den ich nie verstehen konnte.Er hat nicht nur meine Gefühle bestimmt, er hat auch zu einer Reihe von "psychosomatischen"
Krankheiten (Magenschmerzen,Kopfschmerzen, Rheuma,Herzproblemen,Panikatta cken
etc.)geführt.


Ich habe die Therapie dann abgebrochen,ich konnte es nicht ertragen darüber
nachzudenken,mich damit zu beschäftigen.
Irgendwie dachte ich,wenn ich die Ursache meiner Probleme kenne,finde ich
auch eine Lösung.


Seitdem habe ich viele Dinge in meinem Leben geändert.Ich gehe wieder nach draußen,zu anderen Menschen,kümmere mich um meine Gesundheit,treibe Sport,lasse meine Gefühle zu und habe jetzt angefangen,mich mit meiner Herkunft zu beschäftigen.


Dieses Jahr verlief mein Geburtstag schon etwas besser,ich habe etwas mit
meinen Kindern unternommen,weniger gegessen,und mich bewußt auf den Schmerz
eingelassen.Und so bin ich dann auch hier im Internet gelandet.
Ich weiß, ich habe noch einen langen Weg vor mir,und ich würde mich sehr
freuen,mich mit anderen über Ihre Erfahrungen austauschen zu können.

Man kann nicht alle Probleme lösen, aber man kann lernen, mit ihnen zu
leben!

 

THE ADOPTION CREED

not flesh of my flesh
nor bone of my bone
but still miraculously
my own

never forget
for a single minute
you didn't grow under my heart
but in it

 

 

Identitätssuche

Die Menschen haben in aller Regel ein tiefliegendes Interesse daran zu erfahren, wer ihre Vorfahren waren, was diese gemacht und wie sie gelebt haben. Auch Adoptierte haben dieses Interesse und ein Recht, zu erfahren, wer ihre biologischen Eltern sind. Dieses Recht leitet sich ab aus dem Artikel 2 Grundgesetz, dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht, wie es das Bundesverfassungsgesetz in seinem Urteil vom 31.1.1989 beschlossen hat. Adoptionsvermittlungsstellen müssen demnach Adoptierte bei der Suche nach ihren biologischen Eltern unterstützen und ihnen nach Vollendung des 16. Lebensjahres alle vorhandenen Informationen geben, auch wenn die Adoptiveltern dies nicht wollen. Seit dem 1.1.2002 sind Vermittlungsstellen verpflichtet, Akten über eine Adoptionsvermittlung sechzig Jahre ab dem Geburtsdatum des Kindes aufzubewahren (§ 9b Abs. 1 Adoptionsvermittlungsgesetz).

Mit der Pubertät setzen sich die meisten Adoptierten damit auseinander, wer ihre biologischen Eltern sind. Es liegt zu grossen Teilen an den Adoptiveltern, inwieweit diese Auseinandersetzung für ihr Kind fruchtbar ist. Vielleicht wissen sie etwas über die biologischen Eltern oder kennen sie sogar persönlich, wie es bei einer offenen oder halboffenen Adoption der Fall ist. Ist die Adoption ein Tabuthema in der Familie oder gar ein Geheimnis vor dem Kind, kann eine quälende Suche nach den leiblichen Eltern beginnen, die bis ins hohe Erwachsenenalter andauern und zu einem tiefgreifenden Vertrauensbruch zwischen Adoptierten und Adoptiveltern führen kann. In der Regel sind die biologischen Eltern keine Gefahr für die Adoptiveltern. Es ist für das Kind notwendig zu wissen, daß es sowohl Eltern im Sinne von Mama und Papa (emotionale, faktische, soziale Eltern) als auch biologische (leibliche) Eltern hat. Wenn seine Adoptiveltern für das Kind Mama und Papa - also seine faktischen Eltern - sind, werden sie dies im Befinden des Kindes auch bleiben, wenn es sich mit seiner Herkunft näher auseineinander zu setzen beginnt. Das Vertrauen und die Zugehörigkeit des Kindes zu seinen Adoptiveltern als Eltern wird ungestört sein, besonders dann, wenn diese Eltern die Bedürfnisse des Kindes nach dem Wissen um seine Herkunft mittragen können. Für das Kind sind sie ganz klar "Mama" und "Papa", deren Position die leiblichen Eltern nicht streitig machen werden. Das Kind möchte wie alle anderen Menschen auch einfach wissen, woher es kommt.

Andersherum gibt es viele leibliche Eltern, die nichts über ihre zur Adoption freigegeben Kinder wissen und verzweifelt versuchen, irgendwie etwas über sie zu erfahren. Dieses Problem beziehen immer mehr Adoptionsvermittlungsstellen in ihre Arbeit ein. Das sogenannte Adoptionsgeheimnis schützt die Adoptivfamilie zwar per Gesetz vor einer Aufdeckung der Adoption durch Dritte, doch erkennen immer mehr Adoptiveltern, dass das Wissen um die Herkunft für das Gelingen der Adoption und das Wohlbefinden ihres Kindes von immenser Bedeutung ist. Die Form der halboffenen Adoption wird häufiger, bei der sich die Herkunftseltern und die Adoptiveltern zumindest anomym über die Vermittlungsstelle kennenlernen. Die meisten Herkunftseltern haben jedoch keinerlei Informationen über den Verbleib ihrer Kinder und sind möglicherweise jahrelang genauso auf der Suche nach ihnen, wie die Kinder sie suchen.

Es gibt verschiedene Stellen, die Ihnen bei der Suche nach ihren leiblichen Verwandten möglicherweise helfen können:

  • die Adoptionsvermittlungsstelle des örtlichen Jugendamtes. Nach Vollendung des 16. Lebensjahres haben Adoptierte das Recht, ohne Zustimmung der Adoptiveltern die Akten ihrer Vermittlung einzusehen. Die Fachkraft der Vermittlungsstelle begleitet die Akteneinsicht und darf nur die Teile zur Einsicht freigeben, die die Herkunft und Lebensgeschichte betreffen. Die Persönlichkeitsrechte der leiblichen Eltern dürfen dabei nicht verletzt werden, so daß es im Ermessen der Fachkaft liegt, welche Teile der Unterlagen tatsächlich eingesehen werden können (§ 9b Abs. 2 Adoptionsvermittlungsgesetz)
  • das Meldeamt kann die Adresse der gesuchten Person ermitteln, sofern ihr Name bereits bekannt ist
  • ab dem 16. Lebensjahr können Adoptierte ohne Zustimmung der Adoptiveltern beim Standesamt eine Abstammungsurkunde anfordern. Sie enthält einen Eintrag über die damaligen Personalien der leiblichen Eltern (§ 61 Abs. 2 Personenstandsgesetz)
    in Kirchenbüchern gibt es Einträge über die Kirchenmitglieder
  • Selbsthilfgegruppen können bei der Suche unterstützen
  • Suchdienste im Internet

 

Etwas sehr schönes fand ich in den Lehren von Thich Nhat Hanh:



" Viele von uns tragen ein verletztes Kind in sich. Und weil wir so beschäftigt sind, haben wir keine Zeit , zu unserem verletzten Kind heimzukehren, ihm beizustehen und ihm bei der Heilung zu helfen.
Wenn wir als Kind tief verletzt wurden, fällt es uns schwer, zu
vertrauen und zu lieben, wir können es der Liebe nicht erlauben, uns ganz und gar zu durchdringen.
Häufig wissen wir , dass wir ein verletztes Kind in uns haben, aber wir haben Angst, mit diesem Kind in Kontakt zu kommen. Der Block aus Schmerz und Leiden in uns ist so groß und überwältigend, dass wir vor ihm davonlaufen.

 Wir flüchten in Aktivitäten wie Lesen, Fernsehen, Sport, Sucht. In der Meditation können wir heimkehren und für unser verletztes Kind sorgen. Wir üben uns darin, die Energie der Achtsamkeit zu entwickeln, um stark zu werden. Diese Energie brauchen wir, um für uns zu sorgen.
Ich empfehle meinen Schülern, ihr verletztes inneres Kind mit der
Energie der Achtsamkeit zu umarmen und zu ihm zu sagen: Ich bin für dich da, ich weiß, wie du leidest und ich werde mich um dich kümmern.
Sie müssen mehrmals täglich mit ihrem inneren Kind reden. Nur dann kann Heilung stattfinden. Das kleine Kind ist so lange
alleingelassen worden, umarmen sie es und versichern sie ihm, das
sie es nie wieder im Stich lassen werden.
Ihr verletztes Kind vertritt vielleicht sogar mehrere Generationen.
Vielleicht haben ihre Eltern und Großeltern schon unter dem gleichen Problem gelitten; auch sie trugen ein verletztes Kind in sich und konnten damit nicht umgehen, so übertrugen sie es auf sie.

 Unsere Praxis besteht darin, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Wenn sie Ihr verletztes Kind heilen, befreien sie auch den Menschen, der sie mißbraucht hat. Auch dieser Mensch ist Opfer des Missbrauchs gewesen.
Wenn sie die Enrgie der Achtsamkeit, des Verstehens und des
Mitgefühls für ihr verletztes Kind erzeugen, nimmt ihr Leiden ab.
Menschen leiden, weil sie nicht von Verständniss und Mitgefühl
berührt worden sind. Wenn wir Achtsamkeit erzeugen, werden Mitgefühl und Verständniss möglich. Dann können wir es den Menschen gestatten, uns zu lieben. "

Das ist sicher auch ein Schritt zum Erwachsenwerden, diese innere
Kind zu umarmen und es zu von seinem Schmerz zu befreien, dann kann es erwachsen werden und sich entfalten.



Ein paar hilfreiche Gedanken

 

.Das Leben, das ich selbst gewählt

Ehe ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
Da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
Die voller Licht und schöner Träume sind,
Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
Und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
Ob ich dies zu leben mich getraute,
Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme.-
"Dies ist das Leben, das ich leben will!"-
Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
So wars als ich ins neue Leben trat
Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward ich geboren in diese Welt.
Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
Denn ungeboren hab ich es bejaht.


ZWEI FRAUEN

AN ALLE ADOPTIERTE


Es waren einmal zwei Frauen,

die sich nie begegnet waren.

Eine an die du dich nicht erinnerst

die Andere die du Mutter nennst.



Zwei verschiedene Leben,

zur Vollendung eines einzigen, dem deinen.

Die Eine war dein guter Stern,

die Andere ist deine Sonne.



Die Erste gab dir das Leben,

die Zweite lehrte dich es zu leben.

Die Erste erschuf in dir den Hunger nach Liebe,

Die Zweite war da um ihn zu stillen.



Die Eine gab dir deine Wurzeln.

Die Andere gab dir ihren Namen.

Die Erste gab dir deine Fähigkeiten,

die Zweite gab dir ein Ziel.



Die Eine erschuf in dir Emotionen.

Die Zweite beruhigte deine Ängste.

Die Eine erhielt dein erstes Lächeln.

Die Andere trocknete deine Tränen.

Die Eine gab dich frei zur Adoption,

das war alles was sie für dich tun konnte.

Die Andere betete darum ein Kind zu haben,

und Gott führte sie zu dir.



Und nun, wenn du unter Tränen,

die ewige Frage mir stellst.

Vererbung oder Erziehung,

wessen Frucht bin ich denn nun?

Weder der einen noch der anderen, mein Kind

sondern einfach die Frucht zwei verschiedener Formen der LIEBE.



von einem unbekannten phillipinischen Autor

Epilog aus dem Buch "Adopte moi quand-même" von Josette Dufour



Dankbar


  Dankbar für das Leben
  Dankbar für den Tod
  Dankbar für die Erde
  Dankbar für die Luft

  Müssen wir dankbar sein?
  Wem müssen wir dankbar sein?
  Für was müssen wir dankbar sein?
  Müssen wir ewig dankbar sein?

  Sei dankbar dass Du bei uns lebst
  Sei dankbar, dass es Dich gibt
  Sei dankbar für das Brot
  Sei dankbar einfach nur dankbar

  Jeder hat sein Schicksal
  Adoption ist Schicksal
  Geburt ist Schicksal
  Tod ist Schicksal

  Doch wer ist so vermessen
  und verlangt dafür Dank?


 

Mein Spiegel


Spieglein, Spieglein sage es mir,
das Bild, zeigt es nicht in Dir.
Was ich sehe, zeigt zwar mich,
jedoch nicht mein ganzes ICH.
Verschwommen ist in Dir mein Bild,
doch die Zeit verdeckt es mild.

Spieglein, Spieglein, wer ich bin sollst Du mir zeigen,
leise rauscht der Wind draussen in den Zweigen.
Der Wind er weiss woher er kam, wohin er geht,
bei mir es in den Sternen steht.

Eines Tages, als ich wieder in den Spiegel sehe,
spontan ich auf die Suche gehe.
Sage mir, steh' auf und kläre Deinen Stand,
gehe hin und knüpfe wieder fest das Band.

Erst dann zeigt mein Spieglein deutlich und klar,
wer ich bin und wer ich immer war.

M U T T E R

Zwiegespräch einer Adoptierten

Mutter sag, wo gingst Du hin,
hast Du vergessen, dass Dein Kind ich bin?

Nein mein Kind, vergessen habe ich Dich nie.

Mutter, warum hast Du mich verlassen?

Mein Kind, im Gestern konnte ich meine Zukunft
noch nicht erfassen.

Mutter meine Trauer, war sie Dir klar?

Mein Kind ich hoffte, dass es so besser für Dich war,
in meinem Herzen warst Du stets bei mir.

Mutter, werde ich Dich einmal wiedersehen?

Mein Kind, vielleicht wird es geschehen
und wir werden uns gegenüberstehen.

Mutter, wann und wie wird es sein?

Mein Kind gestern warst Du noch so klein,
heute wirst Du älter sein,
und voll mit Fragen nach dem Warum,
eines aber will ich Dir im Heute sagen,
trotz meiner Angst stelle ich mich Deinen Fragen.

Mutter ist es Dir recht
mit dem Wort Mutter geht es so schlecht,
wenn dann ich beim Vornamen Dich nenne?
Ich werde erst Frieden finden
wenn ich Dich irgendwann einmal kenne.

Mein Kind, nenne mich so wie Du es willst,
ich wäre so froh wenn Du meine Sehnsucht stillst.

 

 

In den letzten 2 Jahren habe ich versucht zu ergründen, was meine Adoption für mich bedeutet. Am Anfang war es das Gefühl nicht erwünscht zu sein, einfach weggegeben zu sein, keine Eltern zu haben, keine Wurzeln. Ich wollte wissen, warum mich meine Mutter einfach im Stich gelassen hat. Ich habe sie dafür gehasst und letztlich habe ich mich selbst gehasst, weil ich nichts getan habe, damit sie mich behält.Ich dachte immer, es wäre irgendwie meine Schuld.

Ich habe viele Adoptierte kennengelernt, denen es genauso ging, und ich habe viele H-Mütter kennengelernt, und irgendwann habe ich verstanden, das jede Mutter, die ihr Kind weggibt, einen Grund dafür hat und das jede Mutter für immer darunter leidet, ihr Kind verlassen zu haben.

Natürlich hat mir die buddhistische Lehre sehr geholfen, diese Dinge zu verstehen, zu akzeptieren und vor allem loszulassen.

Deshalb habe ich mich entschieden, meine H-Eltern nicht zu suchen

 Die Persönlichkeit, die ich jetzt bin, das bin ich, und dafür ist es nicht wichtig, wer meine Eltern waren, wo ich herkomme, wie sie aussehen oder welche Eigenschaften sie haben oder warum sie mich nicht behalten wollten.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sind Vorstellungen, das einzige was wir wirklich sehen können, ist dieser eine Augenblick, jetzt und hier.Das, was in diesem Augenblick passiert, was ich sehe, fühle und denke, das ist das Leben.

Mehr muss ich für mich im Moment nicht wissen.